MIT KINDERN UNTERWEGS / DAS KINDER-HANDGEPÄCK

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EIGENTLICH kiebitze ich immer noch schnell in die Handgepäck-Rucksäcke der Kinder, bevor wir uns aufmachen zum Flughafen. EIGENTLICH ist da auch immer ziemlich das gleiche drinnen, denn EIGENTLICH fliegen wir recht oft hin und her und wissen, was wir dabei haben müssen und was eher nicht. So habe ich vor ein paar Wochen, als wir in die Schweiz geflogen sind, nicht extra nochmals nachgeschaut. Ein bisschen habe ich es nämlich vergessen… Und als wir dann durch die Sicherheitskontrolle gehen wollten, lugte prompt eine Schere aus dem Rucksack des Grossen.

Ich: “Ui, du hast eine Schere mit? Für was denn?”
Mein Grosser: “Zum Basteln.”
Die wichtigen Dinge im Leben hat man besser immer mit.

Die Sicherheitsleute in Wien waren sehr entspannt, haben gelacht und uns dann durchgewinkt ohne Tamtam.
Anders, weil total h
umorbefreit, in ZRH. Als mein Grosser seinen selbstgewerkelten Pfeilbogen (der Pfeil war im Koffer eingecheckt, der Bogen war zu gross, deshalb hat er ihn umgehängt) von Zürich mit nach Wien nehmen wollte. Oh la la, die Dame der Sicherheit war geschockt. “Grüezi. Ja, was haben wir denn da? Das ist ja eine Waffe”, meinte sie entrüstet und schaffte das selbstgeschälte Holzstöckchen mit der schlaff gespannten Hanfschnur subito mit ihren Gummihandschuhen zur Seite. Das Corpus Delicti wurde von mehreren Sicherheitsexperten geprüft, mein kleiner Grosser mit Röntgenblicken argwöhnisch beäugt, ich, die Muddi des Brutalo-Rabauken immer schön im Auge behalten und zum richtigen Zeitpunkt mit hochgezogenen Augenbrauen und schüttelndem Kopf ignoriert. Mimisches Hintern-Versohlen.
Die Reisenden um uns herum haben sich (zum Glück) sehr amüsiert. Mit ernster Miene wurde uns die Waffe schlussendlich zurückgegeben. ABER mit erhobenem Zeigefinger: Das war das erste und letzte Mal!
Also, besser ist, man bespricht mit den kleinen Indianern den Inhalt des Rucksackes und checkt diesen auch nochmal, bevor man aus dem Haus geht! Und von einem Pfeilbogen über der Schulter ist, wenigstens bei Abflügen ab Zürich, dringend abzuraten.
So oder so werden sich immer wieder spannende Dinge in die Kindertaschen schmuggeln.

Unsere Kinder dürfen selber entscheiden, was so alles ins Handgepäck kommt, denn sie müssen das Handgepäck auch selber tragen. Wenn alles bereit liegt, gucken wir uns alles gemeinsam an, diskutieren, verhandeln, packe die Blockflöte, die ausgefallenen Zähne und die Taschenmessersammlung wieder aus und versuchen, dann, das Handgepäck so zu organisieren, dass tolle Sachen drinn sind, die erlaubt sind und auch am Zielort noch zu gebrauchen sind…

– ein Stofftier darf/muss  immer mit
– Taucherbrille, die auch in der Wüste bei einem Sandstrum getragen werden könnte

– Federmäppchen mit Stiften (IMMER) und ein Heft dazu (möglichst blanko, finde ich)
*Das blanko Malbuch ist immer dabei. Die Kinder sollen die Möglichkeit haben, zu zeichnen und zu kritzeln. Zudem sind im Buch für die Kinder ein paar Überraschungen versteckt. Zum Beispiel ein Detektivspiel. Bei Wartezeiten oder wenns sonst irgendwie mühsam wird, können die Kinder auf Entdeckungsreise gehen. Irrwege zeichnen ist toll, Flugmaschinen oder Reisekatapulte, Zauberkoffer und die Welt von oben.
Die Kinder können ihre Hände nachzeichnen und dann daraus Tigertatzen, Prinzesinnenhände, Hexenfinger oder sonstwas gestalten. Sich auf dem Papier mit den Stiften führen-folgen oder beim Warten auf das Essen im Restaurant gleich mal schnell sein Lieblingsessen aufzeichnen. Kritzekkratzel-Malbuch, selbst gemacht!

– Kreisel
– was zu essen und zu trinken
– Lupe (zum genau beobachten und um in der Wildnis Feuer zu machen, falls nötig…)
– Fernglas, um übers Meer zu schauen (Seeräuber) und um die Arbeiter am Flughafen genauestens zu beobachten
– Pez (wird erst im Flugzeug eingefüllt und dann während des Fluges genüsslich genascht… ein MUSS, seit wir am Flughafen Wien immer an dem PEZ-Laden vorbeigehen mussten…)
– kleine Dynamolampe
– Kompass, damit man weiss, wohin
– Ballonhülle*
– Ersatzballone

*Die grandiosen Ballonhüllen haben wir immer gerne mit dabei. Denn wenn es am Flughafen mal bissl länger dauert, stecken wir einen leeren Luftballon in die kleine Öffnung der Luftballonhülle, pusten den Ballon auf, drehen das Mundstück des Ballons mehrmals ein, stecken dieses dann in die Öffnung und spielen darauf los, ohne gleich unsere ganze Umgebung zu zerlegen… Und wenn es dann heisst: “Last call for family Lieblingsbande”, dann lassen wir die Luft aus dem Ball und stecken Ballon und Hülle in unsere Hosentasche. So einfach und so toll.

Stifte und Papier müssen immer und überall mit dabei sein!
Was sich ausserdem noch bei uns bewährt hat, im Kinderhandgepäck mitzunehmen:
– Socken (denn während des Fliegens ziehen sich die Kinder gerne die Schuhe aus und da es gerne kühl ist im Flieger, haben wir stets ein paar Socken dabei.)
– Kaugummis und diese Akupunktur-Armbänder (dem Grossen wird beim Landeanflug leider manchmal übel).
– Jedem eine kleine Trinkflasche aus Edelstahl. Natürlich nehmen wir die leer durch die Sicherheitskontrolle, füllen sie aber danach oder im Flugzeug auf. Dann kann man auch auf die schwabbeligen Plastikbecher im Flugzeug verzichten.
Und ein bisschen Handgepäck für die Kinder führen auch Mama und Papa noch mit:
– Feuchttücher! Wie ging Reisen früher, ohne? Mamas Spucke?
– Ersatzwäsche unisex (ja, unsere Kinder sind schon gross. Keine Windelexplosionen mehr, dafür das Getränk der Flugbegleiterin, das ziemlich jedesmal runterfällt bevor es ausgetrunken ist… Also eine Unterhose, eine Shorts und ein T-Shirt. One fits all)
– Was Gescheites zum Knabbern… Unsere Kinder sitzen ins Flugzeug und haben Hunger und Durst. Darum haben wir immer noch was zum Knabbern mit: Nüsse, Sandwiches, Knäckebrot…
– Notfallkrimskrams (man weiss ja immer nie… Zum Glück gibt es in den Tiefen der Mamatasche immer noch irgendetwas sehr Spannendes. Zum Beispiel ein neues Pixi, ein altes kleines Auto, das schon lange in Vergessenheit geraten ist oder ein paar Sticker. Irgendwas findet sich zum Glück immer.)
– ein Nuuschi (gefärbte Stoffwindel ist Schal, Kopfkissen, Tischdecke, Versteckhilfe und Piratenkopftuch. Einfach was immer wir brauchen.)
– ein Buch zum Vorlesen
– Kinderkopfhörer. Für den Fall einer Verspätung oder auch bei längeren Flügen hört sich der Große gerne mal ein Hörspiel an.
So, eigentlich schon wieder startklar für unsere nächste Reise! Und ihr so?
Alles Liebe und eine wunderbare, unvergessliche Reise euch und euren Liebsten.
Habts fein und schön und wunderbar.

Sandra

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