STERNTALER // TRANSPARENTSTERNE FALTEN // DIY

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Am Adventsbazar der Waldorfschule wird aus einem Schulzimmer jedes Jahr ein Sternenzimmer. Dort werden in aller Ruhe und in stimmungsvoller Atmosphäre Sterne gefaltet. Die letzten Jahre habe ich immer nur einen schnellen Blick geworfen und bin dann mit meinen kleinen Kinder weiter auf den Weg. Ruhe war ja eher nicht so… Dieses Jahr aber wollte der Grosse da unbedingt hin. Und als wir in das Sternenzimmer eintraten, war es, als hätte sich der Himmel aufgetan und als würde gleich das kleine Mädchen der Sterntaler aus dem Nichts kommen und die Sterne in seinem Hemdchen auffangen. 


Wunderschön leuchteten die filigranen Papiersterne von den Fenstern, und so friedlich war die Stimmung in diesem Raum, dass der Grosse beschloss, sich einen Stern zu falten. Ich war erst ein bisschen unsicher. Schwierig… sieht kompliziert aus… hach, mit dem dünnen Papier… das dauert bestimmt voll lange. Eigentlich wollte ich es ihm so ein bisschen ausreden. Das wäre wirklich sehr schade gewesen, denn er war sehr entschieden. Er suchte sich Papier und eine einfache Sternenvorlage aus, und eine falterfahrene, geduldige Schülerin half ihm Schritt für Schritt, Falt für Falt. Und so entstand sein (unser) erster Faltstern. Mit Begeisterung, Freude, und auch ein bisschen verzaubert hielt er seinen Stern an das Fenster und liess ihn staunend leuchten.
In der Zwischenzeit bin ICH dem Sternenfieber verfallen. Wieder ist es für mich das Einfache, Ursprüngliche, was mich berührt und was ich so ganz wunderschön finde, eben gerade in einer Zeit mit viel Blingbling. Ich habe nach unkomplizierten Faltanleitungen gesucht, für die Kinder, aber auch für mich. Denn, ehrlich gesagt, meditativ und stimmig ist ja das Falten nur dann, wenn die Projekte dem Können entsprechen und so simpel erklärt werden, dass man einfach folgen kann (ohne zwischenzeitlich durchzudrehen). Falls ihr also zu den Superfaltern gehört, wird euch mein Tutorial noch nicht mal ein müdes Lächeln entzaubern können. Für alle anderen habe ich drei GANZ einfache Anleitungen gefunden, für die es pro Sternzacke nur 3-4 Faltungen braucht. Die Anweisungen möchte ich gerne mit euch teilen. Weil es grossartig ist, “nur” aus Papier, Zeit, ein bisschen Geduld und Freude wunderschöne Weihnachtsstimmung zu zaubern.


Ihr braucht:

– Papier (Ich habe quadratisches Transparentpapier 15cm x 15cm benutzt, das ich im Bastelladen gefunden habe.)
– eine Schere oder ein Messer, um einige der Faltpapiere zu teilen
– einen Klebestift
→ und unbedingt genügend Licht

Wenn ihr mit Kindern faltet, ist es hilfreich, neben ihnen zu sitzen. Zu Beginn faltet ihr mit ihnen zusammen, Schritt für Schritt, jedoch jeder seine eigene Sternenzacke. Wichtig ist, dass die Kinder mit ihren Fingernagelbettchen die Faltkanten ganz gut glätten, denn dann gelingt das Weiterfalten viel einfacher. Wir erzählen beim Falten gerne Geschichten (statt Erklärungen): Die Papierspitze von unten besucht die obere Spitze… in der Mitte treffen sich die zwei Seiten und kuscheln sich ganz nah zueinander, wir falten ein Hausdach u.s.w.

Der erste Stern ist der einfache Segelstern


Ihr braucht dazu 8 quadratische Faltpapiere.


1. Faltet euer Papier in der Mitte zu einem Dreieck
2. Öffnet das Dreieck wieder
3. Faltet die oberen Seiten nun auf die mittlere Faltlinie zu einem “Segel”
4. wenn ihr alle acht Zacken gefaltet habt, klebt ihr sie mit einem Klebestift zusammen.

Achtet darauf, dass die unteren Spitzen aufeinander liegen und dass immer die kurze Seite des oberen Zackens auf die Mittellinie des unteren Zackens zu liegen kommt.
→Kommt ihr zum Befestigen der letzten Zacke, wird sie sowohl auf der vorherigen Sternenzacke aufgeklebt, wie auch unter die erste Zacke. Ihr könnt die erste Papierzacke einfach hochheben und dann festkleben. Dieser Schritt wiederholt sich bei jedem Stern, den ihr euch faltet.

Der zweite Stern ist unser Weihnachtsstern


Für diesen Stern halbiert ihr 4 eurer quadratischen Papiere längs. Ihr könnt diese mit der Schere oder auch mit einem Messer schneiden. Ihr braucht 8 Hälften.

1. Faltet das Papier längs in die Mitte
2. öffnet das Gefaltete wieder.
3. Faltet nun die oberen, kurzen Seiten auf die Mittellinie (Hausdach), die unteren, kurzen Seiten ebenfalls (umgekehrtes Hausdach).
4. das obere “Hausdach” wird nun nochmals auf die Mittellinie gefaltet.
5. Wenn ihr alle Zacken gefaltet habt, dann klebt ihr diese mit dem Klebestift zusammen. Gebt auch wieder die Spitzen zusammen und jeweils die “Giebel des unteren Hausdaches” auf die Mittellinie der unteren Sternenspitze.

Und der Schneestern


Ihr benötigt 8 quadratische Faltblätter


1. Faltet das Papier zu einem Dreieck
2. Öffnet das Dreieck wieder und faltet es über die andere Seite ebenfalls nochmals zu einem Dreieck
3. Wenn ihr nun das Papier wieder aufgefaltet vor euch liegen habt, ist ein Kreuz zu sehen.
4. Die äusseren beiden Ecken treffen sich in der Mitte
5. Die “Giebel des oberen Hausdaches” werden auf die Mittellinie gelegt
6. Klebt nun all eure Zacken zu einem Stern zusammen. Wieder treffen alle Spitzen aufeinander, wieder liegt der “Giebel des unteren Daches” auf der Mittellinie des unten liegenden Sternenzackens.

Ihr könnt eure Faltblätter auch vierteln, um kleinere Sterne zu falten und eine Vielfalt zu bekommen. Ich habe meine Sterne aus weissem Papier gefaltet, weil ich diese wunderschön finde. Meine Kinder jedoch sind eher auf bunt, und so haben sie hellgrün, blau, violett und pinke Sterne an ihr Fenster geklebt. Und wenn die Sonne reinleuchtet ist es, als wäre man in einem Kaleidoskop zu Hause…

Zu guter Letzt hier noch eines meiner Lieblingsmärchen der Gebrüder Grimm für euch. Um vor dem Falten zu lesen, während dem Falten zu erzählen und um nach dem Falten nochmals zu hören… Viel Freude.


Es war einmal ein kleines Mädchen, dem war Vater und Mutter gestorben, und es war so arm, dass es kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen, und kein Bettchen mehr hatte, darin zu schlafen, und endlich gar nichts mehr als die Kleider auf dem Leib und ein Stückchen Brot in der Hand, das ihm ein mitleidiges Herz geschenkt hatte. Es war aber gut und fromm. Und weil es so von aller Welt verlassen war, ging es im Vertrauen auf den lieben Gott hinaus ins Feld.
Da begegnete ihm ein armer Mann, der sprach: “Ach, gib mir etwas zu essen, ich bin so hungrig.” Es reichte ihm das ganze Stückchen Brot und sagte: “Gott segne dir’s” und ging weiter. Da kam ein Kind, das jammerte und sprach: “Es friert mich so an meinem Kopfe, schenk mir etwas, womit ich ihn bedecken kann.” Da tat es seine Mütze ab und gab sie ihm. Und als es noch eine Weile gegangen war, kam wieder ein Kind und hatte kein Leibchen an und fror: da gab es ihm seins; und noch weiter, da bat eins um ein Röcklein, das gab es auch von sich hin. Endlich gelangte es in einen Wald, und es war schon dunkel geworden, da kam noch eins und bat um ein Hemdlein, und das fromme Mädchen dachte: “Es ist dunkle Nacht, da sieht dich niemand, du kannst wohl dein Hemd weggeben,” und zog das Hemd ab und gab es auch noch hin.
Und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf einmal die Sterne vom Himmel, und waren lauter blanke Taler; und ob es gleich sein Hemdlein weggegeben, so hatte es ein neues an, und das war vom allerfeinsten Linnen. Da sammelte es sich die Taler hinein und war reich für sein Lebtag.

Von Herzen wünsche ich euch und euren Liebsten wunderschöne Adventstage, mit Zeit und Geschichten und dass die Sternen leuchten, glitzern und euch verzaubern.

Habts fein und innig und wunderbar.
Alles Liebe, Sandra

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danke

8 thoughts on “STERNTALER // TRANSPARENTSTERNE FALTEN // DIY

  1. Wundervolle Sterne, danke für die Faltanleitungen, denn zweie kenne ich noch nicht. ich habe in meiner Zeit als Grundschullehrerin immer im 3. Schuljahr im Dezember immer das Thema "Sterne & Planeten" gewählt und dann u.a. auch mehrere Faltsterne zum nacharbeiten geboten. Ich lieeebe Sterne in jeglicher Form.
    Euch eine wundersame, stade Zeit!
    Astrid

    1. Liebe Astrid, das ist sehr gerne geschehen. Ich danke dir für deine Zeilen und freue mich, dass ich dir was Neues zeigen konnte. Zur Zeit bin ich daran, Fröbelsterne zu falten…. Aber puh, das ist ganz schön Gehirngymnastik. Du siehts, auch ich bin den Sternen verfallen.
      Habt's ganz fein und allerliebste Grüsse aus dem grünen Wien…
      Sandra

  2. Ja, Falten hat wirklich was meditatives 🙂
    Wie schön, dass Dein Sohn sich die Zeit genommen hat im Sternenzimmer und Du beschreibst die Atmosphäre so, dass man sie spüren kann.
    Schöne Adventsgrüße,
    Kebo

    1. Liebe Kebo, vielen Dank für deine Nachricht. Ich fand das Falten so sehr meditativ, dass ich beinahe darin versunken wäre… Zum Glück habe ich Kinder, da finde ich immer schnell wieder in die Realität zurück : )
      Eine wunderschöne Zeit dir und deinen Liebsten.
      Herzlich, Sandra

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