TROTZDEM! ALLTAG IN DIESER ZEIT…

Heute wollte ich euch eine hübsche Girlande zu Halloween präsentieren. Ich hatte mir vorgestellt, dass ich mit der Kleinen was vorbereite. Die Kleine aber hatte weder Lust noch Zeit, ihr müsst wissen, sie hat nämlich eine Kita und ganz schön viel zu tun mit all ihren Puppenkindern, die zu betreuen sind.
Da stand ich also, mit meinem schwarzen Tonpapier und der guten Schere und dachte: Was soll’s, Halloween findet eh nicht statt. Der Laternenumzug ist abgesagt, Weihnachten fällt wahrscheinlich auch ins Wasser und Silvester geht den Bach runter. Ciao Kakao.

Und wenn ich grad dabei bin: Sowieso hatte ich mir das alles hier in der Schweiz überhaupt ganz anders vorgestellt. Wir wollten unsere Rückkehr feiern, Freunde einladen, gemeinsam essen, trinken, quatschen und endlich gesellig sein.
Und da waren sie, diese trüben Gedanken über das Jetzt und die nächste Zeit. Sie kamen angeflogen wie ein zäher Schwarm. Die Beunruhigung über die fatalen Corona-Zahlen in der Schweiz (vielleicht, mein Liebster, wären wir doch besser nach Peking gezogen!), die Sorge um die Menschen, die man liebt, und den Kummer darüber, was das Virus mit uns macht. Da war der Unmut, seiner Freiheit und Unbeschwertheit beraubt zu werden und die bleierne Schwere, die sich immer mal wieder plump neben mich aufs Sofa fallen lässt und schwermütig fragt: “Und? Wie um Himmelswillen kommen wir da alle gesund und stark aus dieser Krise heraus?”

Uns geht es gut. Wir haben uns, wir sind zusammen, haben ein Dach über dem Kopf und das Herz voller Liebe, ich kann wahrlich nicht klagen. Trotzdem war mir die Lust auf Halloween, Girlanden, Trallala und Fledermausdinger gänzlich vergangen. Mir ist nach Winterschlaf, nach sich einmummeln in der Höhle, nach träumend abwarten bis alles vorüber ist, um im Frühjahr vergnüglich und ausgeruht wieder in die Welt hinaus zu zotteln. Tschüsi Corona!
Die Katze und der Mann wären mit von der Partie, die Kinder aber, na ja, was soll ich sagen, sie finden schlafen ganz doof.

Vielleicht aber finden wir auch einen Weg, uns trotz allem (oder eben gerade weil die Welt kopfsteht) immer wieder bewusst extra feine Momente zu schaffen. Darauf zu achten, den Blick gemeinsam auf das Gute und Schöne zu richten, die Verbindung zueinander zu pflegen, unsere Seele zu nähren und die Augenblicke zu geniessen, in denen man ganz wohl und aufgehoben ist. 

Und vielleicht sollte man sogar ganz unbedingt so profane Dinge tun, wie eine Fledermausgirlande für über dem Tisch zu werkeln, obwohl Halloween nicht stattfindet. Einfach so und weil es Freude macht. Weil es schön ausschaut, wenn der Raum dekoriert ist und es sich nach etwas Besonderem anfühlt. Weil man so ins Tun und Gestalten kommt und man es sich trotz allem schön machen darf. Denn wo kämen wir hin, wenn wir uns nun alles selbst verwehren?
Bestimmt wird Halloween heuer ganz anders, so wie vermutlich einige der darauffolgende Feste und Feiern anders werden, als wir sie in den letzten Jahren zelebriert haben. Aber anders bedeutet nicht unbedingt, dass sie weniger speziell sein werden. Womöglich wird das Fest ausnahmsweise ganz ruhig und innig, mit Geschichten und Kerzen, vielleicht aber werden in der Wohnung die Lichter ausgemacht und wir schleichen mit Taschenlampen durch die Räume, eventuell wird das Wohnzimmer zur Gespenster-Partyzone… Es kann so viel Schönes passieren, man kann nie wissen.

So. Also ich hole jetzt das Papier und die gute Schere wieder aus der Lade. Garland in progress! Booohooo, ihr hört von uns, sobald alle Kitakinder satt und gewickelt sind!

Vielleicht habt ihr ja Lust, unterdessen in Lieblingsbandes Halloween-Sammlung zu kieken. Da gibt es viele Ideen und Inspiration rund um die Gruselnacht. Könnte ja sein, dass ihr überhaupt keine Lust auf Halloween habt und dann doch was für euch dabei ist…

Habts fein und licht und bleibt gesund.
Alles Liebe
Sandra

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