GESCHENK-SCHATULLE // DIY

Eh klar, die beste Geschenkverpackung ist: keine Verpackung.
Dennoch ist es schön, Präsente liebevoll einzuwickeln, und es ist wahrlich ganz wunderbar, Geschenke auszupacken.
Die letzen Jahre haben wir unsere Weihnachtsgeschenke in feines Tuch gehüllt, das nach der Bescherung weiterverwendet werden konnte. Und die Deko, ja die war aus dem Garten oder dem Wald… 

Nun kam der Grosse heuer nach der Nikolausfeier in der Schule nach Hause, eine hübsche Papierbox voller Erdnüsse in seinen Händen (da war sehr wahrscheinlich auch Schoko und Mandarinen drinnen, aber diese haben den Weg bis nach Hause logischerweise nicht überlebt).
Stolz präsentierte er seine selbstgefaltete Schatulle, die “so mega cool und höllisch einfach” zu machen ist. Sofort haben die Kinder den Papierfundus geplündert und 1001 Boxen gefertigt.
(Unter uns alten Hasen: die “megacoole und höllisch einfache” Faltbox haben wir ja schon vor 100 Jahren auswendig und freihändig gefertigt. Ich kann mich tatsächlich daran erinnern, dass ich als Kind auch nicht mehr damit aufhören konnte, Schächtelchen um Schächtelchen zu produzieren) 

Bald darauf haben wir alle zusammen “geboxt”, und die entstandenen Schachteln sind wunderschön geworden. Zudem scheinen sie stabil genug, um auch eine lebendige Bescherung schadlos zu überstehen und danach noch als Kästchen für Kleinigkeiten zu dienen und nicht gleich im Altpapier zu enden.
Hier also unsere Geschenkverpackung 2020.

Gefaltet haben die Kinder ihre Boxen aus etwas dickerem DIN A3 Papier, welches sie in Quadrate geschnitten haben. Je nach Geschenk können die Schatullen natürlich in ihrer Grösse variieren. Wichtig ist, dass ihr ein quadratisches Papier nehmt, das nicht zu dünn ist. 

Ich hatte noch einen Rest Malerabdeck-Papier von unseren Malerarbeiten im Kinderzimmer in Berlin, hach, das jetzt Verpackung für allerlei schönste Schätze geworden ist. Dazu haben wir ganz einfach das Maler-Papier auf dem Fussboden ausgerollt und Goldfarbe regnen lassen. Das war spannend und lustig zu sehen, wie die Farbe aufs Papier tropft und Spuren hinterlässt.


Ein paar der ganz grossen Goldtropfen haben wir mit dem Pinsel verstrichen, halt, weil wir so ungeduldig sind und nicht warten können, bis die riesigen Farbtropfen ganz durchtrocknen… 

Für die Schatullen braucht ihr:
– etwas dickeres Papier
– eine Schere
– je nach Gusto Farben (Wasserfarben, Filzer, Ölkreide….), Glitzer, Washi-Tape, Stempel, Aufkleber… was das Herz begehrt.

Und so werden die Schachteln gefaltet:

  • Damit du aus einem Bogen Papier ein Quadrat bekommst, legst du das Papier längs vor dich auf den Tisch. Falte die linke untere Ecke nach oben, so dass die linke kurze Papierseite bündig an die lange, obere Papierkante kommt.
  • Schneide das Langeck, dass dabei entstanden ist, mit der Schere ab. Wenn du nun das Gefaltete wieder öffnest, hast du ein quadratisches Stück Papier.
    Das weggeschnittene Stück Papier kannst du wiederverwenden, falls du kleine Schachteln falten magst.

  • Lege nun das Quadrat so vor dich hin, dass eine Ecke mit der Faltlinie zu dir schaut. Lege die untere Ecke zur oberen und streiche die Faltkante gut flach. Wenn du das Papier wieder entfaltest, ist ein Kreuz sichtbar.
  • Falte alle Ecken des Quadrates in die Mitte des Kreuzes zu einem Briefumschlag.

  • Öffne den Briefumschlag und lege das Papier wieder so vor dich hin, dass die eine Ecke zu dir schaut.
  • Falte nun die untere Ecke mittig auf die untere Faltkante des gegenüberliegenden Dreieckes. (Das Dreieck sieht aus wie ein Zelt. Ich falte mit den Kindern so, dass ich erzähle, dass die Ecke beim Zelteingang hineinkibitzt.)
  • Falte das Papier wieder auf und nimm dir die nächste Ecke, die wiederum zur Mitte der unteren Faltkante des gegenüberliegenden Dreieck gefaltet wird. Weiter so, bis alle vier Ecken gefaltet sind.
  • Die Kleine sagte beim Anblick des entstandenen Faltmusters: Mmmhh, sieht aus wie eine Tafel Schokolade…

  • Um die Schokoladentafel ganz zu vervollständigen, legst du nun noch jede Ecke auf die nächste Kreuzung. Es entsteht dabei ein kleines Zelt, das du jedoch gleich wieder auffaltest.
  • Die Schokotafel ist fertig.
  • Schneide sie nun mit der Schere entlang der Linien ein. Achte dabei darauf, dass du nicht in das mittlere, gefaltete Quadrat schneidest.
    Der Grosse hat bei den ersten Schachteln, die er mit der Kleinen gefaltet hat, die Linien jeweils mit einem Stift für sie eingezeichnet, damit es ihr beim Schneiden leichter fiel. Mit der Zeit wissen die Kinder jedoch ganz ohne Bezeichnung Bescheid.
  • Lege das Papier so vor dich hin, dass die eingeschnittenen Seiten wie zwei ausgebreitete Arme vor dir liegen

  • Falte das untere kleine Zelt nochmals nach oben und schlage es dann gleich nochmals ein. 
  • Es entsteht eine Seitenwand der Schachtel. 
  • Lege dann die linke und die rechte Lasche des Seitenstückes auf das Mittelstück und streiche die Faltkanten gut flach.
  • Mache dies auch auf der gegenüberliegenden Seite.

  • Drehe das Papier so, dass die Arme nach oben und unten schauen, stelle die beiden Laschen des Mittelteiles auf und lege sie aufeinander. 
  • Nimm dir nun den Papierarm, ziehe ihn nach oben und leg ihn um die beiden Laschen.
  • Die Faltkante, die du eh schon hast, sollte auf die Schachtelkante passen. So kannst du den Papierarm in die Schatulle legen. Auch da passt die Faltkante in die Schatullenkante hinein und die Ecke des Armes sollte in der Mitte der Schatulle zu liegen kommen. Falls nicht, ist es nicht schlimm!

  • Streiche die entstandenen Kanten nochmals ganz flach und befestige die beiden Ecken auf der Innenseite mit etwas Kleber oder einem Aufkleber. So wird die Box noch ein bisschen stabiler.

Falls du noch einen Deckel für deine Schachtel haben möchtest, faltest du mit einem zweiten Stück Papier genau gleich. Ich habe für den Schachtelboden ein minim kleineres Papier verwendet als für den Schachteldeckel, so dass sich dieser besser schliessen kann. Muss aber nicht sein, sie passen auch so gut ineinander.

Es war wie früher: Ich konnte nicht mehr aufhören mit Falten und Gestalten und Ausprobieren. Den ganzen Sonntagnachmittag haben wir gemeinsam verfaltet.
Dabei entstanden, wie damals, viele Schachteln und Schächtelchen, eines schöner als das andere. Nun ist nur noch die Frage, mit was wir die vielen Schatzkisten befüllen…

Vielleicht habt ihr Lust bekommen, ein paar Boxen zu fertigen. Falls ihr lieber nähen wollt, kann ich euch die tollen Bento-Bags empfehlen oder aber die kleinen Säckchen mit dem Kordelzug. Letztes Jahr haben wir die Geschenke ganz schlicht in Stoffservietten gewickelt und mit unseren selbstgemachten Anhängern geschmückt. Hach ja, und guckt doch mal noch bei den Schneesturm-Tüten… Nicht Zero Waste, aber dennoch so wunderschön und stabil, dass sie vielleicht noch für ein weiteres Geschenk oder fürs Spiel beim Kaufmannsladen verwendet werden können. 

Von Herzen wünsche ich euch eine geschäftige, zufriedene und goldene Woche. Bleibt gesund und guter Dinge. 

Habts fein und licht und wunderbar.
Alles Liebe, Sandra

Du magst dir die Idee auf Pinterest merken? Dann klicke auf das Bild.

3 thoughts on “GESCHENK-SCHATULLE // DIY

  1. Oh, die Schachteln kenn ich auch noch – hab sogar eines beim Haus ausräumen gefunden – made im letzten Jahrtausend (das klingt nochmal älter als “vor 100 Jahren” 😉 ) natürlich nicht in gülden, sondern quietschbunt 😉 liebste Grüße

    1. Liebe Lydia,
      ja, ich finde die Kombi auch gelungen, danke vielmals für das liebe Kompliment.
      Ich sende dir liebste Weihnachtsgrüsse, ganz gute Gesundheit und goldene Gedanken in den hohen Norden.
      Sandra

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert