DAS IST KEIN KARTON! // PHANTASIEVOLLES GESTALTEN UND SPIELEN MIT PAPPKARTONS

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Wir haben jetzt einen Grill. So einen richtigen, (noch) ohne wackelige Beine, verrosteten Rost und verbeulten Deckel. Die ersten Würstchen wurden kross, die Freude ist gross, vor allem auch bei den Nachbarn, die nun nicht mehr ständig eingeräuchert werden, wenn wir in der Feuerschale lustig einheizen.
Aber das Allerbeste an unserer Neuanschaffung ist eindeutig der Pappkarton, in dem der Grill verpackt war! Oh, exgüsi, ich meine natürlich der fahrende Blumenladen, in dem der Grill vorher wohnte…

Das ist kein Karton!

Vor Jahren habe ich auf einer Reise das Buch “Das ist kein Karton!” von Antoinette Portis (Carl Hanser Verlag) entdeckt und im kleinen Hasen, der durch die Geschichte führt, gleich all meine Kindergartenkinder entdeckt.


Der kleine Hase im Bilderbuch erlebt mit seiner Pappkiste die tollsten Abenteuer und geht auf Reisen in ferne Länder. Einmal ist die Kiste ein Roboter, dann eine Rakete, der Korb eines Heissluftballons oder ein brennendes Haus, das er als Feuerwehrmann natürlich löschen muss… Immer wieder wird gefragt, was er denn nun schon wieder macht, mit dem Karton. Und jedes Mal antwortet der Hase: “Das ist kein Karton!”  

Natürlich sehen auch unsere Kinder in den Bildern sofort, dass diese Kiste nie und nimmer ein Karton ist, sondern eine ganze Welt, die ihnen offen steht. 
Pappkartons sind fantastische Selbstläufer. Sie regen die Phantasie im Nu an und sind allzeit bereit, sich sogar auf den Kopf zu stellen, um den Ideen der Kinder Raum und Gestalt zu geben. Kartons sind wandelbar wie kaum ein anderes Spielmaterial.

Wurde beim Bauen etwas abgeschnitten oder abgetrennt, lässt es sich mit Klebeband ganz leicht wieder ankleben. Löcher in den Kisten sind grossartig, um Stöcke reinzustecken, Seile zu spannen und die Welt ausserhalb der Box zu beobachten. Baut man ein paar Kisten aneinander, entstehen ganze Wohnsiedlungen, lange Züge oder hohe Türme. Gibt man den Kindern ein paar Filzer oder Bienenwachsblöckchen in die Kiste, wird die Pappe zur Leinwand… Dank ihrer Stabilität halten die Verpackungen so einiges aus.

“Für grosse Hasen ist ein Karton ein Karton. Für kleine Hasen und für Kinder kann er alles sein.”
Aus: Das ist kein Karton // Antoinette Portis // Hanser

Mit einer Rolle Klebeband und zu Beginn der Reise vielleicht mit einer erwachsenen Person, die einem mit dem Messer Löcher in die Pappe schneidet, wird aus einem leeren Karton flugs eine Welt voller Geschichten und endloser Möglichkeiten.
Gemütlich wird es, wenn sich die Kinder ausstatten, mit ein paar Kissen und Decken. 

→ Bitte seid euren Kindern beim Schneiden mit dem Messer behilflich und achtet beim Einschneiden unbedingt darauf, dass niemand in der Kiste sitzt derweil!

→ Achtet darauf, dass ihr genügend Fenster, Türen oder Luftlöcher in die Kiste schneidet, damit die Kinder auf jeden Fall genug Luft bekommen, wenn sie es sich darin gemütlich machen.

→ Pappkartons, die nicht gleich verarbeitet werden, lassen sich zusammengefaltet gut im Keller aufbewahren und dann wieder zusammenkleben, wenn für die Kinder eine kreative Spielmöglichkeit her muss.

Was für ein Glück, wenn man prall gefüllt ist mit Phantasie und dann wunderbarerweise einen Karton im Wohnzimmer findet!

Alles, wirklich alles kann entstehen, was man sich wünscht: Unsere Box war erst ein Flugzeug, superschnell, eh klar. Oma durfte sich hinten rein setzen und mit über das Meer düsen. Später wurde das Flugzeug zur Kita der Puppenkinder und nachts, als alles ruhig war, schlüpfte die Katze hinein und machte es sich fein.
Danach wurde die Kita kurz zu einem Haus umgebaut, gleich darauf entstand ein Camper, der zum fahrenden Blumenladen umfunktioniert wurde… Diese Geschichte ist noch lange nicht zu Ende.

Mein Herz ist voller Freude und Zufriedenheit, wenn ich den Kindern beim Tun zusehe. Wie sie sich froh gestimmt, voller Eifer und ganz frei an die Gestaltung machen, wie Ideen entspringen, umgesetzt werden und sich unter ihren Händen immer wieder weiterentwickeln.
Es ist wunderbar zu beobachten, wie sie in ein lebendiges, kreatives und inniges Spiel versinken, wie sie durch die gefertigten Fensterlein gucken und tausend Geschichten spinnen. Wie sie bei “strömendem Regen und schlimmsten Gewitter” in ihrem selbst gemachten Unterschlupf gemütlich ihre Knabbereien verspeisen und ihre Stimmen gedämpft durch die Pappe dringen.
Dann kann ich es selber wieder spüren, diese Begeisterung, die ich als Kind erlebte, wenn ein grosser Karton bei uns abgeliefert wurde.

Und wenn die Pappgeschichten dann bis zum Zerfleddern ausgespielt sind, dann behalten wir die (wenigen) guten Stücke für dies und das und der Rest wird gebündelt entsorgt. 

Ein paar Ideen und Anregungen mit Pappkartonresten:
– Hampelhasen
– Mondraketen
– Knüpfscheiben
– Bommeln
– Girlanden
– Wickelschafe
– Spardosen

Von Herzen wünsche ich euch und euren Kinder ein schönes Wochenende, spannende Geschichten, innige Momente, viel Freude beim phantasievollen Verpacken eurer Ideen in den “Nicht-Karton”.

Habt’s fein und schön und wunderbar.
Alles Liebe, Sandra 

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2 thoughts on “DAS IST KEIN KARTON! // PHANTASIEVOLLES GESTALTEN UND SPIELEN MIT PAPPKARTONS

  1. welch herrliche geschichten um einen karton,
    liebe sandra,
    da möchte man glatt nochmal kind sein.
    es ist mir immer wieder eine große freude deine blogbeiträge zu lesen – danke dir.

    auf einem der fotos fiel mir sofort das reizende blütenhaarband deiner tochter auf. so wunderhübsch!
    wenn sie sich damit nicht als prinzessin fühlt.
    und mama hat es vermutlich selbst gemacht?

    magst du mir eine kleine anleitung darüber geben?

    liebste grüße

    conny

    1. Liebe Conny
      Danke vielmals für deine liebe Nachricht. Ich freue mich sehr darüber. Das Blütenhaarband hat die Oma gehäkelt. Ich würde tatsächlich gerne mal ein DIY machen, vielleicht schaffe ich das in der Sommerpause. Ich geb dir dann Bescheid.
      Hab einen wunderbaren Sommertag und liebe Grüsse
      Sandra

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