Weiterlesen“EIN NIGELNAGELNEUES JAHR / FRAU HOLLE, BITTE KOMMEN”
FÜR SICH SELBER EINSTEHEN
Ein heiterer Kindergarten-Vormittag ging zu Ende. Ich verabschiedete meine Kindergartenkinder und blieb in der Eingangstüre stehen, so wie immer. Die einen Kinder machten sich in kleinen Gruppen plaudernd auf den Heimweg, andere wurden von ihren Müttern abgeholt. So auch ein sechs Jahre alter Junge aus meiner Gruppe. Ja, er war nicht begeistert, als er vor der Türe seine Mutter erblickte, irgendwie hatte er sich sein Nachhauseweg anders vorgestellt. Er schnauzte sie an, er wolle doch noch zu seinem Freund. Als sie ihm sagte, dass sie doch heute noch seinen Geburtstagskuchen backen wollten für das bevorstehende Fest, guckte er sie an und sagte: “Ach f*** dich doch Mama.” Ich stand noch immer in der Türe und dachte: Oh, jetzt wird es spannend. Die herumstehenden Mamas räusperten sich und machten sich dann plötzlich schnell auf den Heimweg. Und die beschimpfte Mama?
Wir unterstützen unsere Kinder tagtäglich darin, sich hinzustellen, zu sagen, was man will und was nicht. Nein zu sagen, Stopp zu sagen und zu markieren, wenn Schluss und Aus ist. Und wir stehen ihnen dabei liebevoll zur Seite, weil es manchmal ganz schön viel Mut braucht, sich zu zeigen. Wir wünschen unseren Kindern die Stärke, mutig und ehrlich für sich einzustehen, weil sie unsere allerliebsten Menschen sind. Ein Nein, ein Umkehren, ein Aufstehen im richtigen Moment ist genau so wichtig und so richtig, wie ein Ja oder ein Weitergehen oder ein Bleiben. Wir wünschen unseren Kindern diese Stärke, die uns manchmal so sehr fehlt.
Davon kann ich ein Lied singen. Aber seine Empfindungen zu offenbaren ist wichtig. Wichtiger als ein pädagogisch hochstehender Erguss. Eine Reaktion auf das Geschehene zeigt unserem Gegenüber, dass wir mit beiden Beinen fest auf dem Boden stehen, dass wir hören und sehen, dass wir ganz da sind und dass es uns nicht egal ist. Wenn wir mit unseren Worten, unserer Körpersprache, unserem Wesen zeigen, wer wir sind und wie wir empfinden, geben wir unseren Kindern Halt und die Möglichkeit, uns und andere lesen lernen zu können. Das haben unsere Kinder so sehr verdient.
Ja, die Welt geht nicht unter, wenn man mal beschimpft wird, aber wenn dem Herzen ein Stich versetzt wird, darf die Welt ruhig mal schnell warten. Dann bedarf es einer Zäsur im Weitermachen, eine Pause, ein Innehalten, ein sich neu sortieren (püschele, auf Schweizerdeutsch).
Und dann verzeihen wir. Spätestens wenn wir das Kind am Abend zudecken, singen, es streicheln, Händchen halten und zusammen flüstern, muss das Kind die Gewissheit haben, dass wir verziehen haben. Denn erst dann, wenn alles wieder gut ist, kann ein Kind (und wir) den Tag abschliessen und getrost und vertrauensvoll in die Nacht gehen.
STAND DER DINGE: AUGENRINGE
Die letzten Jahre fielen für mich schlaftechnisch eher ungünstig aus. Also eigentlich total ungünstig bis sauschlecht. Unsere Kleine ist nämlich eine Nachteule; ich aber so gar nicht. Umso glücklicher bin ich, wenn mal eine Nacht einfach durchgeschlafen wird. Ha, ha, wenn ich dann überhaupt schlafen kann und nicht vor lauter Überraschung schlaflos neben schnarchenden Kindern liege und verzweifelt in die Dunkelheit starre.
Müde Grüsse nach da draussen.
Sandra
KRAFTORT AUF DEM KÜCHENTISCH
In dir selbst ist eine Ruhe und ein Heiligtum, in welches du dich jederzeit zurückziehen und ganz du selbst sein kannst.
(Hermann Hesse)
Als mir Carmela anbot, Frau Sonne mit nach Wien zu nehmen, zögerte ich keinen Augenblick. Sorgfältig und dankbar habe ich das Kreidebild verpackt und aus der Schweiz nach Österreich in unsere Wiener Küche geschafft. Und hier leuchtet sie, manchmal in Gesellschaft mit frischen Blumen oder einer Kerze, für mich und meine Lieblingsbande.
Meist geht es in unserer Küche lebhaft und wild zu und her. Es wird zusammen das Essen vorbereitet, geschnippelt und geschält, gegessen, genascht, geredet, erzählt und diskutiert, der Abwasch erledigt und laut mit dem Geschirr geklimpert. Und Frau Sonne schaut gütig zu.
Danke dir, liebe Carmela, für deine Freundschaft, dein Lachen, deine weisen Worte und für meinen Kraftort am Küchentisch… Oh, die Sonne blinzelt mir zu! Also dann, weiter gehts!
DER KEKS
Nun hab ich aber ein Keksrezept mit superfood cookies, extragesund-für-Kinder-und-so entdeckt und gab mir einen Ruck. Die Kekse aufm Bild sahen reizend aus, waren jedoch nicht glutenfrei. Erhobenen Hauptes änderte ich das Rezept schwuppdiwupp in “OHNE GLUTEN”. Der Teig war köstlich, und im Nachhinein wäre es wohl besser gewesen, wir hätten den Plätzchenteig einfach gleich so gegessen. Nun ja, mein Grosser schnappte sich eifrig seine Piratenkeksformen mit Knarre, Totenkopp und Schwert, die Kleine wollte Bären und ein Reh ausstechen. Gesagt, getan. Die Plätzchen kühl gestellt und dann ab in den Ofen. Wir guckten durchs Fenster, beobachteten unsere brutzelnden Leckerlis und auch, wie die Formen immer mehr verschwammen. Aus den Totenköpfen wurden Wolken, aus den Bären wurden Seen, aus vielen Plätzchen wurde ein grosser Platz.
Der Grosse: Das ging ja voll in die Hose.
LANGOHR ODER GEDANKEN ZUM ROLLENSPIEL
Unsere Kinder lieben Rollenspiele. Mal schnell ein Tuch um die Schultern gelegt, ein Schneckenband um die Hüften gebunden und hej ho, stampft die Räuberbande durch den Wald. Es wird geräubert was das Zeug hält und dann werden die Schätze in die selbstgebaute Räuberhöhle geschleppt. Ha, ha, ha, Pech gehabt!
DREIMAL IST FÜR IMMER
bleibt im Besitz des Herzens bis ins hohe Alter.”
Khalil Gibran
Alles Liebe, euch und euren Kindern
Sandra
FRÜHLING IM WALD
LINZERTORTE // GLUTENFREI // REZEPT
Als wir vor ein paar Wochen durchs Salzburgerland in die Berge getuckert sind, fuhren wir an Linz vorbei. Linz. Da war doch was. Mir lief das Wasser im Mund zusammen. Mmmhh, Linzertorte. (Im Ernst: Ich habe ja gedacht, dass die Linzertorte so ein Schweizer Dings ist… Ich weiss, ich weiss, kein Linz in der Schweiz, aber die Berliner/Krapfen kommen ja auch nicht aus Berlin und die Wiener Würstel sind Frankfurter. Eben.) Weiterlesen“LINZERTORTE // GLUTENFREI // REZEPT”
SEHR WITZIG…
Kennste den: “Sitzt ein Mann auf einer Bank. Dann kommt die Katze und bringt ihm einen Kaffee.” Pause. Es ist ganz still. Dann: “Fertig, die Katze kann doch gar nicht Kaffee bringen!” Ach so… Ha, ha, ha! Der war gut!
Mein Grosser hat das Witzeerzählen für sich entdeckt. Er schmettert einen nach dem andern in die Welt, alle selbst erfunden, Freischnauze! Die Kleine tut es ihm nach und erzählt Witze, die sind eeeeendloooos lang und meistens mit Pipi, Kacka, Pups und Po… immer ein Knaller! Und beide müssen selber so sehr über ihre Pointen lachen, dass sie alle andern damit anstecken. Und weil alle lachen, erfinden sie noch einen und noch einen… Und so hört es nimmer auf!
Ich kann mir Witze leider immer nie merken (wegen Speicher voll und so), weshalb mein gesamtes Repertoire genau drei Witze beinhaltet, von denen einer nur bedingt lustig und der andere ein bisschen doof daher kommt. Bleibt noch einer. Also: Ein Fuchs, ein Hase und ein… äh, nein, nein, nein! Ich fange nochmals an: Trafen sich ein paar Tiere im Wald… oder wie war das schon wieder? Ach Menno!