Es ist Frühling! Wir waren heute ohne unsere dicken Jacken draussen, trugen Turnschuhe statt Winterstiefel, ich habe mir mit grosser Freude bereits wieder vorgestellt, wie es ist, wenn man mehrheitlich draussen zu Hause ist, und die Kinder haben schon wieder geklönt, dass es “megaheiss” ist… Ganz wunderbar ist das.
Dann habe ich einen Frühlings-Valentins-Kranz aus einem Kleiderbügel und hübschen Zweigen gebunden und dabei an eine schöne Begegnung von gestern gedacht. Darüber später mehr.
Ein Bügelkranz zu binden ist super einfach. Eure Kinder können gut mithelfen. Den Bügel zu formen ist spannend, ausserdem können sie Moos zupfen, Zweige schneiden, Federn einstecken und vielleicht sogar beim Umwickeln mithelfen.
Ihr braucht dazu:
– einen Metallkleiderbügel
– Blumendraht
– eine Gartenschere
– Zweige
– Moos (Ich hatte etwas trockenes Moos von Weihnachten und feuchtes aus dem Garten. Das feuchte Moos ging besser zum Wickeln, fand ich)
– ein paar Federn, wenn ihr mögt (aus dem Bastelgeschäft)
So wird’s gemacht:
Drückt euren Kleiderbügel in eine “herzige” Form. Am besten gelingt das, wenn ihr das grossen Stück, wo man normalerweise die Hose darüber hängt, nach unten zu einer Spitze zieht. Drückt die beiden Herzbogen etwas rund und schon ist das Grundgerüst fertig.
Ich habe mit dem Umwickeln unten an der Herzspitze begonnen, dort den Draht ein paar Mal um den Kleiderbügel gewickelt, damit er gut befestigt ist, und dann Moos und hie und da einen Zweig mit dem Blumendraht am Bügel befestigt.
Bindet euer Naturmaterial einmal um das ganze Herz. Zum Schluss wickelt ihr das Drahtende mehrmals um den Drahtbügel und versteckt es dann im Moos.
Es darf ruhig bissl wild sein, finde ich. Wenn der Kranz fertig gebunden ist, könnt ihr da und dort noch die Zweige zurecht zupfen und ein paar Federn ins Moos stecken – sie kaschieren Unregelmässigkeiten tiptop, wenn’s denn sein muss.
Zum Schluss habe ich noch einen kleinen Vogel an den Bügel gehängt. Der Vogel ist aus einer leeren Tomatenmark-Tube gefertigt und zwitschert den Verliebten zum Valentinstag zu. Apropos verliebt: Hier noch die Geschichte, die mich so berührt hat.
Ich war gestern einkaufen. Wocheneinkauf, tausend Dinge. Ich schob meinen Einkaufswagen vor mir her und kollidierte beim Regal mit den Oliven beinahe mit einem älteren, vielleicht sogar sehr alten Herrn. Er trug eine Maske im Gesicht (nein, kein Faschings- sondern das Coronading) und stützte sich mit den Ellbogen am Griff des Einkaufswagens ab. Seine Finger hatte er am Wagenkorb festgekrallt, es sah aus, als müsste er sich gut festhalten. Als ich ihm bei den Oliven selbstverständlich den Vortritt liess, sagte er: “Danke herzlich”, und ging mit langsamen, schlurfenden Schritten an mir vorbei. Er roch wie mein Grossvater, wenn er sich fein gemacht hatte und ich musste ihm ein bisschen nachgucken, wie er mit seinen Einkäufen vorsichtig weiterging.
Ein paar Minuten später trafen wir uns bei den Spülmitteln wieder und er nickte mir zu – wir zwei Einkaufsbuddys. Dabei kiebitzte ich schnell in seinen Wagen, der um einiges Übersichtlicher war wie meiner. Er kaufte eine Flasche Mineralwasser, ein kleines Brot, zwei Bananen – und eine grosse, rote, herzförmige Schachtel Valentins-Pralinen.
Eine Schachtel Schokolade für seine Liebste oder seinen Liebsten.
Vor mir stand ein Mensch mit einem ganzen Leben im Gepäck, einer Schachtel Valentins-Schokolade im Einkaufswagen und viel Liebe im Herzen.
Ist es nicht wunderschön, dass das Lieben nie ein Ende haben muss? Dass wir lieben können, so lange wir wollen, wie eine unlöschbare Sonne? Dass wir verliebt sein dürfen, auch bissl verrückt sein dürfen, dass wir Händchen halten, Küssen, uns überraschen, necken, uns in die Arme schliessen, unsere Seelen wärmen und uns Valentins-Schocki schenken dürfen, solange uns danach ist?
Grossartig, wenn wir – und auch unsere Kinder – Vorbilder haben, die die Liebe leben.
Auf dass sie ein Leben lang währt.
Ich hoffe, ihr seid verliebt. Jeden Tag ein bisschen.
Habt’s fein und schön und wunderbar.
Alles Liebe zum Valentinstag.
Sandra
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Danke für den herzerwärmenden Beitrag. Das Moosherz ist allerliebst und die Einkaufsgeschichte ein kleiner Seelenschmeichler. Auf eine Frühlingsahnung müssen wir hier im Norden noch warten. Es sprießen zwar schon einige Frühblüher, der Specht kennzeichnet sein Revier und auch kann man schon deutlich mehr Vögel musizieren hören, doch es ist grau in den verschiedensten Schattierungen und temperaturtechnisch noch im einstelligen Bereich.
Ganz liebe Grüße aus dem kleinen Dorf zwischen den Meeren
Lydia
Liebste Lydia
Dann schicke ich dir Sonnenlicht und Wärme (es ist hier viel zu warm… die Kinder sind nur im Pulli draussen im Wald…) und danke dir herzlich für deine Worte.
Auf dass es auch bei euch im Norden bald wieder heller wird!
Alles Liebe, Sandra
oh ja. sehr verliebt. In den Liebsten. 14 Jahre schon. Und hoffe auch, dass wir uns noch im greisen Alter gegenseitig zwar vielleicht wie immer nix zum Valentinstag schenken, aber uns gegenseitig mit Liebe bedenken 🙂 Euch auch wohliges Lieben und danke für das Teilhabenlassen an deinem schönen Erlebnis!
Dörte
Liebe Dörte, wie schön. Und ja, man kann sich lieben, ohne den Valentinstag zu feiern, da bin ich ganz bei dir! Bis in’s greisige Alter, das klingt wunderschön!
Liebste Grüsse und ein inniges Wochenende. Sandra
danke liebe sandra,
dass ich bei dir wieder mal nicht nur wohlmeinende worte, sondern auch eine herzige DIY anregung/leitung gefunden habe.
wie hast du für den süßen vogel die farbe von der tube abgekriegt?
liebe grüße
conny
Liebe Conny, danke dir für deine Nachricht.
Du, die Aussenfarbe der Tube habe ich nicht weggemacht. Sie wurde zur Rückseite (oder bei mir, weil ich das Vögelchen doppelt/seitenverkehrt gemacht habe, zur Innenseite).
Wenn das Vögelchen freihängend wird, ist es gut, wenn du es zweimal machst und dann, mit einem Faden dazwischen, aufeinanderklebst. Wenn du den Vogel aber auf eine Karte klebst, stört die Tubenfarbe auf der Rückseite nicht.
Hoffe, ich konnte helfen.
Liebe Grüsse durch den Regen
Sandra