OSTERGRAS TO GO // DIY

Jedes Jahr vor Ostern säen wir Weizenkörner in Ton-Untersetzer aus, stellen diese an einen hellen Platz am Fenster, giessen, reden gut zu und beobachten (stündlich ♥), wie aus den Körnern unser Ostergras gedeiht. Aus diesem uns lieb gewordenen Ritual werden jedes Jahr unsere Osternester, in die, wenn reichlich Gras über die Sache gewachsen ist, der Osterhase bunte Eier und die obligate Osterschocki versteckt.

Neben der Freude am Beobachten der Keimlinge zeigt uns das Aussäen aber auch, wie faszinierend ein Neubeginn sein kann. Wenn sich das erste kleine Würzelchen aus dem trockenen Weizenkorn drängt und sich danach feinste Gräser zur Sonne hin strecken, ist es, wie wenn man nach dem kalten, kahlen Winter die ersten Leberblümchen entdeckt, das erste Schneeglöckchen findet oder erstaunt feststellt, dass der ganze Wald plötzlich voller Knospen ist. So wie wir alljährlich die erneuernde Lebenskraft des Frühlings erleben, so erleben wir die Kraft in diesem kleinen Korn, das immerwährende Wachsen und Neuwerden der Natur.

Und darin liegt auch das Ostergeheimnis, das so, sinnbildlich und besonders für kleine Kinder, auf wundervolle Art und Weise spür- und erlebbar gemacht werden kann: Die Auferstehung oder das Leben nach dem Sterben. 

Ui, jesses, jetzt bin ich abgedriftet…
Zurück zum eigentlichen Gedanken: Als wir letztes Jahr, im ersten Lockdown in Wien, unser Ostergras gesät haben, hatten wir noch Körner über. Und als ich die restlichen Weizenkörner wieder verpacken wollte, kamen wir auf die Idee, dass auch andere Kinder, die damals alle Zuhause waren und nur online oder über die Strasse mit anderen Kindern Kontakt haben durften, unbedingt die Möglichkeit haben sollten, Weizen auszusäen, um die Natur ins Zimmer zu holen und dieses kleine kraftvolle Wunder in den eigenen vier Wänden erleben zu können.

Also haben wir die Weizenkörner in hübsche, selbstgemachte Säckchen gefüllt und diese zum Mitnehmen vor unser Haus gestellt. Das war aufregend und schön zugleich, und wir hofften damals ganz fest, dass sich ein paar Menschen genau so sehr über das Wachsen und Gedeihen freuen wie wir.

So sind vor einem Jahr in der Nachbarschaft einige wilde Weizengärten entstanden, und wer weiss, vielleicht säen dieses Jahr die einen oder anderen Familien wieder Ostergras aus. Weil es so schön war. 

Wir werden auch dieses Jahr ein paar Körner verschenken, dass gegossen, gestaunt, gehegt und gepflegt werden kann und dass hoffentlich viel frisches Grün auf den Ostertischen stehen wird.

Die Anleitung zum Falten der Säckchen findet ihr hier. Wir haben für die Körner jedoch eine kleinere Version davon gemacht.
Wenn die Tüten gefaltet sind, können sie bemalt, beschriftet, beklebt und nach Lust und Laune gestaltet werden. Falls ihr Lust habt, mit euren Kindern zu stempeln, habe ich euch die super einfache Anleitung dazu aufgeschrieben.

Ihr braucht:
– einen oder zwei Korken
– etwas Moosgummi (Reste)
– eine Schere
– Kleber
– Stempelkissen oder Wasserfarbe

Schneidet aus dem Moosgummi eine “Schüssel” (Halbmond) und ein Viereck zurecht und schneidet dann das Viereck auf einer Seite so ein, dass Gräser entstehen. Wie ihr seht, wenn ihr genau guckt, habe ich beim Zuschneiden des Grases bissl zu fröhlich geschnippelt und das Viereck dabei durchgeschnitten… Das ist nicht schlimm, denn wenn ihr das Ostergras später auf den Korken klebt, gebt ihr’s einfach wieder zusammen. 

Klebt das Gras also auf die eine Korkseite, die Schüssel auf die andere Seite, lasst den Kleber gut trocknen und bestempelt dann eure Tüten, eure Osterkarten, Briefpapier, Geschenkanhänger und einfach alles.

Wenn die Tüten fertig sind und die Körner darin verpackt sind, sind die Weizensamen bereit für die Welt. Ganz viel Freude beim Verschenken, Überraschen, Erfreuen, Wichteln und Verteilen. Denn: Wer anderen eine Blume sät, blüht selber auf!
Ostergras-Tipps und alles rund um das Aussäen findet ihr gleich hier.

Ich wünsche euch von Herzen einen zauberhaften Frühlingsbeginn. Und dass es spriesst und wächst und gedeiht.

Habt’s fein und schön und wunderbar.
Alles Liebe, Sandra 

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