KASSENSTURZ // DIE DREITEILIGE-SPARDOSE // DIY

Meine Spardose, anno dazumal, war ein brauner Gockel aus Ton. 70-er Jahre, just sayin! Man konnte Geld einwerfen (eh klar), aber leider nie mehr rausnehmen, es sei denn, man hätte den Gockel erschlagen. 


Wenn ich als Kind Zaster brauchte, entschied ich mich für die “tierfreundliche”, aber etwas aufwändigere Variante: Den Hahn umgekehrt schütteln, bis die Kröten wieder aus dem Geldschlitz kullern, ich höre das Geklimper jetzt noch in meinen Ohren. Später dann war’s ein mühsames Gefummel, wenn man einen Geldschein wieder aus dem verflixten Güggel rauskriegen wollte, so dass ich irgendwann auf eine Dose mit gut zu öffnendem Deckel umstieg.

Gespart ist gespart; ist ja wunderbar, wenn man so will. Aber wenn man den Kindern die Freiheit beim Einteilen und Verwenden des Taschengeldes überlassen möchte, dann muss eine benutzerfreundliche Sparbüchse her.

Beim “Schlau-machen-über-Kids-und-Kohle” bin ich über ein viergeteiltes Sparschwein gestolpert. Ein Schwein, vier Geldeinwürfe: Je ein Einwurf für “Ausgaben”, “Sparen”, “Investieren” und “gute Taten”.

Die Idee fand ich gut angedacht, aber leider so gar nicht nach unserem Geschmack umgesetzt. So haben wir kurzerhand unsere eigenen Spardosen gefertigt. Mit drei separaten Sparkammern. Ein Einwurf für “Kömmerle” (Ausgaben für Comics, Kaugummis und Trallala), ein Schlitz für “Wunscherfüller” (so Herzenswünsche, die bissl Zeit und bissl mehr Kapital brauchen) und einen für’s “Teilen” (im Falle unseres Kindes: Urwald und Tierschutz).
Das mit dem Investieren haben wir weggelassen. Wir wollen ja nicht übertreiben.

Für eine selbstgemachte Spardose braucht ihr:

– Pappe / Reste von Verpackungen
– eine Poströhre aus Pappe plus ein zusätzlicher Deckel (ihr braucht insgesamt drei Deckel. Die meisten Poströhren sind oben und unten eh bereits mit einem Plastikdeckel verschlossen, also braucht ihr nur noch einen Zusatzdeckel. Damit ihr das Geld auch wieder aus der Spardose nehmen könnt, verschliessen wir ganz zum Schluss die Röhren mit den Plastikdeckeln. Die Deckel könnt ihr in der Papierwarenhandlung nachkaufen.)
– ein Stift
– eine Schere und eventuell eine Metallsäge, um die Poströhre zu schneiden (falls ihr die Pappe/die Geldschlitze mit dem Cutter oder einem Küchenmesser zuschneidet, lasst das bitte nicht die Kinder machen!)
– Kleber (Heisskleber)
– Malerkrepp
– Zeitungspapier als Unterlage und in Streifen und Stücke gerissen zum Kleistern
– Kleister aus Wasser und Weizenmehl (hier gehts zum Rezept)
– Gouache- oder Wasserfarbe (die Farbe nicht zu dünn anrühren)
– ev. ein Lackspray, damit die Farbe nicht abgeht

Jetzt gehts los:

Der Rohling 
Überlegt euch, welche Form euer “Kässeli” haben soll und wieviele Geldeinwürfe ihr einbauen mögt. Wir haben uns für drei Röhren (drei Geldeinwürfe) entschieden und diese dann erstmal auf die Pappe eingezeichnet. Dazu legt ihr eure Poströhre auf die Pappe und zeichnet sie nach. Je nach Sparkasse, die ihr gestalten möchtet, werden die Röhren natürlich verschieden positioniert. Sägt die lange Röhre auf Mass.
Zeichnet dann eure Wunschform um die skizzierten Röhren.

Schneidet die Form aus, zeichnet diese dann nochmals auf die Pappe, als Gegenstück oder Hinterseite. Klebt die zugeschnittenen/zugesägten Röhrenteile mit dem Kleber aneinander und dann zwischen die beiden Formen.

Um mit dem Rand die Formen zu verbinden, schneidet ihr ein langes Stück Pappe zu. Achtet darauf, dass es so breit ist, dass es über die Vorder- und Rückseite eurer Form passt. Bei uns waren es 7cm (6cm Röhrendurchmesser und je ein paar Millimeter der Pappteile). 

Klebt dann den Rand mit Malerkrepp um die Form. 

Schneidet die Geldschlitze oberhalb der Röhren ein. So gross, dass die Geldstücke auch nach dem Überkleistern noch reinpassen.
Ich habe dies mit einem spitzen Küchenmesser gemacht.
→ Wenn eure Kinder die Schlitze selber einschneiden möchten, dann bitte mit eurer Unterstützung.
Sind die Schlitze nicht ganz akkurat gelungen, macht das gar nichts. Beim Überkleistern könnt ihr so manche Unregelmässigkeit wieder ausbügeln.
Beim Schiff haben wir aus der Pappe passende Deckel zugeschnitten und die Geldschlitze in die Deckel gemacht. 

Kleistern
Mischt euch einen Kleister nach Rezept und bekleistert dann den Rohling mit Zeitungspapier. Ihr braucht nicht viele Schichten zu kleistern, aber achtet darauf, dass die Kanten dabei schön verbunden werden.

Lasst eure Kasse nun gut durchtrocknen. Das kann, je nachdem, einen ganzen Tag dauern.

Bemalen
Wir haben die Spardosen erst mit weisser Farbe grundiert und gut trocknen lassen. Danach lassen sie sich wunderbar bemalen, bekleben und nach Gusto gestalten, ohne dass das Zeitungspapier noch durchschimmert. 

Achtet beim Bemalen unbedingt darauf, dass ihr die Farbe nicht zu dünn anrührt, sondern eher mit dickflüssiger Farbe arbeitet. Sonst kann der Kleister sich auflösen und die Formen können wieder weich werden.

Die unteren Röhrenöffnungen mit den Plastikdeckeln verschliessen und schon kann es losgehen, das freudige Geldeinwerfen und wieder Rausnehmen.

Als die Farbe trocken war, habe ich die Kassen noch schnell lackiert, damit die Farbe beim Spielen und Sparen nicht an den Fingern haften bleibt. Kann, muss aber nicht.

Der braune Gockel, übrigens, hat bis heute überlebt. Er ist mit mir von Zürich nach Berlin, von da nach Wien und zurück nach Winterthur geflattert und hockt nun etwas angestaubt aber zufrieden auf dem Schrank. Natürlich leergeschüttelt, kikeriki!

Ich wünsche euren Kindern viel Freude beim Werken, beim Sparen und Ausgeben, beim Wüschen und Träumen, Einteilen und Umteilen.
Ganz viele Gedanken und Tipps rund um das Taschengeld von Kindern findet ihr übrigens hier.
Von Herzen ein sonniges, kunterbuntes, beschwingtes und zufriedenes Wochenende euch allen. 

Habt’s fein und schön und wunderbar.
Alles Liebe, Sandra

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2 thoughts on “KASSENSTURZ // DIE DREITEILIGE-SPARDOSE // DIY

    1. Liebe Elisa
      Danke vielmals für deine lieben Worte. Ich freue mich sehr, von dir zu hören.
      Sehen wir uns bald? Am Meer?
      Alles Liebe, Sandra

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