WERDE LICHT // ST. MARTIN

Licht im Dunkeln, Licht in mir, Licht durch mich auf Erden hier.

St. Martin ist mein Lieblingsfest des Jahres. Wenn ihr schon länger hier mitlest, dann wisst ihr das eh schon. Kaum eine andere Feierlichkeit berührt mein Herz auf diese Weise wie das Laternengehen durch die Nacht. Es ist wohl das Schlichte und Ehrliche mit dieser bedeutungsvollen Symbolkraft, das mich immer wieder berührt und das Fest so besonders macht.

Sein inneres Licht der äusseren Dunkelheit entgegenzusetzen und dabei die Stille mit Klängen aus dem Herzen zu füllen, gibt Kraft und Zuversicht, die Menschen schon immer brauchten. Vielleicht brauchen wir sie heuer noch viel mehr.

St. Martin hätte den frierenden Bettler in der dunklen Nacht ohne sein inneres Licht wohl nicht erkannt. Seine Herzenswärme und Grösse waren es, die ihn von seinem Pferd haben absteigen lassen, um nachzusehen und um sich zu kümmern. Seine Beherztheit liess ihn ohne zu zögern seinen warmen Mantel teilen und diesen um die Schultern des Bettlers legen.
Wie schön, dass wir unseren Kindern diese Legende jedes Jahr wieder erzählen dürfen, wie schön, dass uns die Geschichte jedes Jahr wieder bewegt und wie wichtig, dass wir gemeinsam in die Nacht hinaus gehen, unser Licht vor uns her tragend. 

Es wird dieses Jahr anders werden. Die grossen Laternenumzüge sind abgesagt, auch die in den Kindergärten können heuer nicht stattfinden. Das heisst aber nicht, dass wir als Familie nicht unbedingt rausgehen sollen, um Licht zu säen und zu zeigen, dass wir hier sind. Dass unsere Kinder auch dieses Jahr hingebungs- und vertrauensvoll ihre Laternen durch die Nacht tragen und mit ihren Lieder laut und beschwingt die Dunkelheit erhellen.
Viele kleine, lichtbringende Züge werden an unterschiedlichen Orten zu unterschiedlichen Zeiten auf dem Weg sein. Aber wenn wir alle rausgehen, erhellen wir die Nächte und die Herzen und nähren unsere Seelen, dass es eine Freude ist.
Dann spielt es für einmal keine Rolle, dass wir nicht als grosse Gemeinschaft auf den Weg gehen.     

Es dunkelt schon, der Wind, der weht
kein Sternlein an dem Himmel steht.
Sankt Martin, leuchte du voran,
dass deiner Spur ich folgen kann.

Sankt Martin, leuchte du voran,
dass deiner Spur ich folgen kann.
Mit der Laterne leuchte vor
und führ uns an das goldne Tor.
M. Graff

Falls ihr die Geschichte von St. Martin vorlesen möchtet, ich habe sie hier für euch aufgeschrieben. Selbstgemachte Laternen findet ihr hier, eine Anleitung für Räbenlichtli oder Rübenlichter gibt es hier. Und hier geht es zum Rezept der Martinsgänschen, falls ihr euch das Teilen und gemeinsame Schmausen auf gar keinen Fall nehmen lassen wollt.

Von Herzen wünsche ich euch einen zauberhaften, innigen St. Martinstag. 

Habts warm und golden und wunderbar.
Alles Liebe, Sandra

 

Du magst die diese Inspiration auf Pinterest merken? Dann klicke auf das Bild.

4 thoughts on “WERDE LICHT // ST. MARTIN

  1. Liebe Sandra, ja, heuer kann man abschminken. Nicht nur für die kleinen ist die Enttäuschung groß, auch die Bewohner unseres Altersheims werden nicht mit den Kindern und Laternen erhellt. Deswegen haben ein paar Mütter in unserem Dorf aufgerufen, trotzdem zu gehen – jeder für sich natürlich – und man möge bitte beim Altersheim vorbei gehen, die PflegerInnen würden die älteren Herrschaften zu den Fenstern schieben. Es ist nicht das gleiche, aber zumindest etwas… Ich mag aber Ideen, bei denen etwas weiter gedacht wird. Euch einen schönen Martini, liebste Grüße Uli

    1. Liebste Uli
      Ui, denke ganz viel an euch und hoffe, dass ihr euch gut eingerichtet habt. Zum Glück habt ihr wundervollste Natur um euch rum. Drücke die Daumen, zusammen schaffen wir das.
      Sei lieb umarmt.
      Sandra

  2. Sind das schöne Wichtel!
    Hier werden morgen um 18 Uhr alle Kirchenglocken läuten, anschließend darf man vor seiner Haustür bzw privatem laternenlauf 2 Martinslieder singen, ich freu mich trotz der Umstände auf diese Version…
    Liebe Grüße, Hanna

    1. Liebe Hanna
      Ich hoffe, dass ihr einen leuchtenden, innigen St. Martin hattet, trotz allem. Es ist so wichtig, dass wir es uns, speziell in dieser Zeit, schön und fein machen und immer wieder nach Wegen suchen, goldene Momente zu schaffen und dennoch gesund zu bleiben.
      Alles Liebe.
      Sandra

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert