GEBURTSTAGSKINDER // KINDERGEBURTSTAGE // FÄHRTENSUCHER*INNEN & SPURENFINDER*INNEN


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Ha, da guckt man einmal schell weg, und plötzlich ist Mitte Juni.

Wir hatten hier viel Partyzauber, denn Ende Mai feiern unsere beiden Kinder, gleich nacheinander, ihre Geburtstage. Es ist jedesmal, als würden wir für eine Weile im kerzenbeleuchteten Muffinland verschwinden. Ja, die Vorstellung ist nicht übel, das geb ich zu, dennoch möchte ich die nächsten Tage weder Kuchen essen noch irgendwelche Deko aufhängen…

Für unsere Kinder war es “das erste Mal Geburtstag haben” in der Schweiz, dementsprechend ausgelassen haben wir natürlich gefeiert (also: was halt in Zeiten von C an Ausgelassenheit möglich ist).

Am letzten Samstag haben wir mit dem Kindergeburtstag des Grossen die Sausenrunde ausklingen lassen. Er wurde (schon!) 10 Jahre alt und hat seine Freunde zu einer “Fährtensucher-und-Spurenfinder”-Party eingeladen.
Wir hatten einen so schönen fröhlichen gemeinsamen Nachmittag, dass ich euch gerne davon berichten möchte. Ich schreibe euch unseren Ablauf sehr detailliert auf (nicht erschrecken). Wer weiss, vielleicht könnt ihr den einen oder anderen Tipp mitnehmen, falls ihr eine Feier für eure Kinder plant.

Fährtensucher*innen und Spurenfinder*innen, ein Nachmittag für schlaue Kinder

Der Grosse liebt Rätsel. Knifflige Fragen, bei denen ich resigniert die Augen verdrehe, sind genau sein Ding. Er jongliert mit Zahlen, knackt Codes, findet Fingerabdrücke, und auffällige Spuren entgehen seinen Augen nie und nimmer. Ein Nachmittag mit vielen Kindern heisst für mich aber auch: unbedingt viel Bewegung draussen in der Natur!
Also haben wir die Fährtensuche und Spurenfinder-Runde durch unseren Kiez und den angrenzenden Wald geplant. Eine Runde durchs Quartier findet mein Kind ja immer zum Einschlafen langweilig. Eine Runde durchs Quartier mit Karte und geheimen Hinweisen hingegen ist was ganz anderes!

Wichtig war ihm ausserdem, Feuer zu machen und Würste zu braten. Also haben wir das BBQ-Material kurzerhand in der “Wildnis” versteckt, und die Kinder mussten Würste, Senf, Ketchup, Zündhölzer und die Stöcke für’s Würste Braten selber “finden”. Das wussten die Kinder natürlich nicht, und sie wunderten sich anfangs über Senf im Fahrradunterstand und Ketchup im Garten…

Los gehts!

Die Einladung
Wir haben, um es gleich bissl abenteuerlich zu machen, die Einladung in Spiegelschrift geschrieben. So, dass die Kinder zu Hause mit einem Spiegel die ganzen Infos entziffern mussten.
Mein Sohn hat den Einladungstext selber getippt, und dann haben wir diesen, schuppdiwupp, einfach gedreht ausgedruckt. Zudem bekam jedes Kind ein kleines Abenteuerer-Büchlein, auf dem die Einladung auf der vordersten Seite angebracht war. Wir haben dazu einfach ein paar Stück Papier in der Mitte zusammengenäht (mit der Nähmaschine geht das ruckzuck) und mit einem Stück Garn einen kleinen, alten Bleistift daran befestigt.
Das Büchlein brachten sie mit zum Fest, denn es enthielt bereits ein paar Rätsel und Landkarten, die wir benötigten. Zudem konnten sie während des Spurenfindens Notizen machen, Beweisstücke einkleben, und zum Schluss gab es ein Gruppenbild zur Erinnerung.

Wir trafen uns vor unserem Haus und mussten da schon mal herausfinden, wo wir den ersten Hinweis unserer Fährtensuche finden würden…

1. Aufgabe “Wohin gehts?”
Auf der ersten Seite des Büchleins fanden die Kinder eine Landkarte unseres Wohnquartiers, auf dem unser Haus und zudem drei verschiedene Ziele (A,B,C) eingezeichnet waren. Die Kinder mussten gemeinsam herausfinden, an welchem Zielpunkt der nächste Hinweis auf sie wartet. 
Die Frage war: An wieviele Länder grenzt die Schweiz?
A: 3, B: 4, C: 5
Gemeinsam besprachen sich die Burschen, einigten sich nach ein paar Überlegungen auf Punkt C, besprachen, in welche Richtung sie gehen mussten und zogen dann los, zum C, dem grossen Brunnen… 

2. Aufgabe “Findet den Senf!”
Angekommen bei Ziel C, fanden die Kinder eine versunkene Nachricht, die sie rausfischen mussten. Der Brunnen ist relativ tief, und so ging ein Bursche auf erfrischende Tauchstation… Die Nachricht war um einen Stein gebunden und enthielt ein Rechenrätsel, das gelöst werden musste, um herauszufinden, wo der nächste Hinweis und der “Senf” gefunden werden konnte. Sie haben erst sehr gelacht und gescherzt, was sie denn bitte mit Senf machen sollten… Dann rechneten sie gemeinsam, halfen einander und zogen los, an die Strasse mit der errechneten Nummer.

Das Zahlenrätsel habe ich hier gefunden und den Kindern vorab ins Abenteurerheft geklebt. Ohne die Zahlen, denn sonst hätten die Schlaumeier natürlich schon vor dem Fest fix alles ausgerechnet.

3. Aufgabe “Ein Lattenzaun um durchzuschaun”
Schnell war das kleine Säckchen mit einer Tube Senf, dem Gedicht von Christian Morgenstern “Der Lattenzaun” und dem Hinweis, den Kreidespuren zu folgen, gefunden.
Ein Kind las das Gedicht vor, die anderen lauschten, lachten und überlegten, was der Lattenzaun wohl bedeuten könnte. Ich hatte das Gedicht auf kleine Zettelchen gedruckt, sodass jedes Kind gleich eines davon in sein Abenteurerbuch kleben konnte. Dann ging es weiter, den Kreidespuren nach, zum besagten Lattenzaun.

4. Aufgabe “Das _ _ _ _ _ _ _ findet ihr im Garten”
Da war er, der kunterbunte Lattenzaun beim Kindergarten. Auf der Lattenzaun-Rückseite, gut versteckt, klebte ein Hinweis mit einem Kreuzworträtsel, das die Kinder lösen mussten, um heraus zu finden, wonach sie im Garten suchen mussten.
Das Kreuzworträtsel, ohne die Fragen dazu, hatte ich den Kindern ebenfalls bereits ins Abenteurerheft geklebt, so konnte jedes Kind das Rätsel im eigenen Heftlein lösen.
Das Lösungswort war: KETCHUP! Sucht das Ketchup im Garten!
Schnell hatten die Kinder das Baumwollsäckchen mit dem Ketchup gefunden, und die Kinder stellten sich vor, dass es wohl später Pommes und Würstchen geben könnte. Zudem war im Säckchen eine leere PET-Flasche mit Loch und der nächste Hinweis.

Kreuzworträtsel selber kreieren könnt ihr mit dem X-Words Generator. Ein super tolles Tool, das ich bestimmt nicht zum letzten Mal benutzt habe.

5. Aufgabe “Der Wasserstrahl zeigt euch den Weg zur nächsten Bushaltestelle”
Im schattigen Garten des Kindergartens steht ein Brunnen, an dem wir uns erfrischen konnten, und der hilfreich war für die nächste Aufgabe. Ich hatte am Brunnen ein Stück buntes Klebeband befestigt, ebenfalls klebte ein Stück davon auf der kleinen PET-Flasche, in die ich ein Loch angebracht hatte. Nun mussten die Kinder nur noch die Flasche mit Brunnenwasser befüllen, das Tape auf der Flasche zum Tape auf dem Brunnen stellen, und schon zeigte ihnen der Wasserstrahl, der aus dem Loch rann, in welche Richtung sie als nächstes gehen mussten. Da es drei Bushaltestellen in der Nähe gab, war es gut zu wissen, welche der drei wir anpeilen mussten…

6. Aufgabe “Die Kioskfrau hat einen Hinweis für euch”
Die Bushaltestelle fanden wir schnell, auch den Hinweis spürten die Kinder ruckzuck auf. Leider war es nicht der Hinweis, den ich hingeklebt hatte… Anscheinend waren auch noch andere Spurensucher unterwegs. Scheint eine abenteuerliche Gegend zu sein hier.
Schlussendlich fanden die Kinder einen Zettel, worauf stand: “Die Kioskfrau hat eine Nachricht für euch.” Gleich neben der Bushaltestelle gibt es eine Minigolf-Anlage mit einem kleinen Kiosk. Die Frau hatte netterweise lachend eingewilligt, den Burschen einen Brief auszuhändigen, nachdem ich am Morgen bei ihr war und sie in unsere Pläne einweihte. Es ist immer wieder schön, auf solche Menschen zu treffen.

7. Aufgabe “Findet das Feuer!”
Die Burschen bekamen am Kiosk einen geheimnisvollen roten Umschlag, der eine Landkarte des Waldes enthielt. Darauf eingezeichnet war wieder der Ort, an dem wir uns befanden, und dazu Nummern zu verschiedenen Wegen. 
Weg Nr.: 7 / 8 / 9
Die richtige Nummer musste errechnet werden, indem die Burschen alle Nummern der Minigolfbahnen (18 Bahnen) zusammenrechnen mussten. Dann mussten die Ziffern des Resultates nochmals zusammengezählt werden und dies ergab dann die Lösung…
Alle gemeinsam sassen wir am Schatten und zählten zusammen, rechneten, überlegten, grübelten, und zum Schluss trug jeder das richtige Resultat in sein Abenteurerheft ein. Weg Nummer 9 bring uns zum Feuer!

8. Aufgabe “Geht zum Bach und öffnet das Schloss”
Bei einer alten Hütte fanden die Burschen das Baumwollsäckchen mit einer süssen Stärkung (Stärkung ist so wichtig!), einer Streichholzschachtel mit drei Streichhölzern und der Nachricht: “Ihr habt drei Versuche! Nehmt die Steichhölzer mit, ihr werdet sie später brauchen. Geht zum Bach und öffnet das Schloss.”

9. Aufgabe “Sodala, hier gehts um die Wurst.”
Am Bach angekommen, fanden wir eine Tasche, die hoch an einem Baum aufgehängt war, an einem Seil, das mit einem Fahrrad-Zahlenschloss fest verschlossen war. Der Code musste erst ertüftelt werden. Das Rätsel mit den Tieren habe ich mir vom Fox Trail Winterthur abgeguckt. Findet ihr den Code heraus?

Wir mussten zweimal rechnen, weil beim ersten Mal der Code voll falsch war… Beim zweiten Mal aber öffnete sich das Schloss, und eine Kühltasche voller Würste schwebte vom Baum. Schlaraffenland in Winterthur!

10. Aufgabe “Folgt den Spuren”
In der Kühltasche fanden wir ausserdem den Hinweis, den Spuren zu folgen. Beladen mit Würsten, Senf, Ketchup und viel Abenteuerlust folgten die Burschen den Sägemehlspuren durch den Wald, entlang des Waldrandes, bis zum Spielplatz bei unserem Haus.

11. Aufgabe “Schnitzt euch einen Stock…”
Da war, mitten in der Röhrenrutsche, der zweitletzte Hinweis versteckt. Nun brauchten die Burschen also nur noch einen Brat-Stock für die Würste zu suchen, diesen zu schnitzen und danach ein gemeinsames Beweisfoto zu machen. Dann ging es ab nach Hause, wo der letzte Hinweis in der Feuerschale zu finden war.

12. Aufgabe “Entfacht ein Feuer mit den drei Streichhölzern”
Natürlich geht es hier nicht um die Streichhölzer, denn wir haben eine ganze Schublade voll… Es geht um den Nervenkitzel und den “Hafer, der einem sticht”, wenn man nur drei Streichhölzer zur Verfügung hat. Also durften die Kinder zu Hause in der Feuerwanne Feuer machen, mit den drei Streichhölzern, die sie gefunden hatten… Die stolzen Burschen brauchten genau nur EIN EINZIGES STREICHHOLZ, um ein wunderbares Feuer zu entfachen.

Während die Flammen loderten, assen die Burschen Geburtstagsmuffins, sangen, tranken, lachten, und der Grosse durfte danach die Geschenke auspacken. Dann sprangen alle in die Badehose und erfrischten sich im Brunnen vor dem Haus, bis die Glut so weit war, um die Würste an den selbstgeschnitzten Stöcken zu braten.

Es hätte noch ewig so weitergehen können, aber irgendwann war es für die Fährtensucher und Spurenfinder Zeit aufzubrechen.
Das Beweisfoto von allen hatten wir ausgedruckt, und ich habe es auf die hinterste Seite des Abenteurerbuches eingeklebt, als Erinnerung an einen wunderschönen Tag mit schlauen, lebendigen und lustigen Kindern.

Ich war müde, als alle ihren Heimweg antraten und langsam Ruhe einkehrte. Aber es war ein so ausgelassener, wohlwollender und schöner Nachmittag, dass da eine zufriedene Müdigkeit über uns kam.

Feste feiern und gemeinsam Zeit mit lieben Menschen zu verbringen, ist schön und so wichtig. Heuer sowieso und auch sonst immer wieder. 

Vorbereitungen und Tipps
– Ich habe für die Vorbereitungen genug Zeit eingeplant, und eine liebe Freundin ist mir mit tollen Ideen und praktischen Tipps beiseite gestanden. Gut durchdacht ist meist schon fast ganz geplant…

– Die Hinweise und das dazu gehörige Material (ausser natürlich die Würste…) habe ich  zum Verstecken in kleine Bento-Bags gelegt. Das war schön, weil die Kinder immer nach den weissen Säckchen Ausschau hielten und die Sachen gut geschützt waren.
Die Anleitung zu den Bento-Bags findet ihr hier.

–  90 Minuten vor Festbeginn habe ich die Hinweise und “Schätze” versteckt. Es lohnt sich, den Weg und die Verstecke vorab in Gedanken durchzugehen und die entsprechenden Schätze und Hinweise erstmal alle in der richtigen Reihenfolge hinzulegen, damit nichts vergessen geht… 

– Spannend und abwechslungsreich ist es, wenn andere Personen, wie bei uns die Kioskfrau, miteinbezogen werden. 

– Feuer und Wasser spielen bei meinen Kindern eine grosse Rolle. Das Entfachen des Feuers ist spannend, man lernt dabei unglaublich viel, und rund um das Feuer zu sitzen und was Leckeres zu braten gibt auch immer Raum für Gespräche und Geselligkeit. Über einen Bach zu springen, in einem Wäschezuber nach Gold zu fischen oder sich eben im Brunnen zu erfrischen, ist für Kinder wie eine Quelle der Freude.
Mehr über das Feuer machen mit Kinder findet ihr hier. 

– Da wir erst letztes Jahr hergezogen sind und ich nicht alle geladenen Gäste kannte, war es mir wichtig, dass wir genug Begleitpersonen waren. So gingen wir mit den neun Kindern zu Dritt auf den Weg, und als wir Feuer machten, kam noch eine vierte erwachsene Person dazu, die nur Feuerwache hielt… Holt euch Hilfe, wenn ihr mit Kindern auf den Weg geht. So kann immer jemand mit einem Kind nach Hause gehen, falls was ist, und die anderen sind trotzdem gut betreut. Und es ist einfach auch viel lustiger, wenn die liebste Freundin auch noch mit dabei ist!

– Man kann den Kindern unendlich viel bieten. An Süssem und Materiellem. Aber eigentlich glaube ich, dass gemeinsame, schöne Erlebnisse in der Seele hängen bleiben und diese wärmen, über lange Zeit. Vom Einfachen das Gute. 
Gedanken dazu habe ich hier schon gesammelt.

Zum Schluss noch dies: Die Würste in der Kühltasche (ich habe noch zwei Kühlelemente dazu gelegt) habe ich an einem langen Seil auf den Baum gehängt… Ihr hättet die Spaziergänger sehen sollen: Eine Frau, die an einem Samstagmorgen alleine mit einem langen Seil durchs Dickicht streunt und nach einem Baum mit stabilem Seitenast Ausschau hält, ist, irgendwie verständlicherweise, ziemlich suspekt.

Noch mehr Geburtstag gibt es hier:
– Kindergeburtstag ohne Klimbim / Planen einer Geburtstagsfeier
– Hey ho! Piratengeburtstagsparty
– Häuptling Grosser Adler / Indianerfest
– TOOOOR! Fussballfest

Von Herzen wünsche ich euch ausgelassene Feste, gemütliche Zusammentreffen und fröhliche Begegnungen.

Habts fein und schön und wunderbar sommerlich.
Alles Liebe, Sandra

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