SOMMERKALEIDOSKOP // DIY BATIK T-SHIRTS

Wir hatten letztes Wochenende eine knallbunte, knalllebendige, knalllustige Kindergeburtstags-Sause bei uns im Garten.
Und weil die Action an diesem Nachmittag auch zu einem feinen Sommer-Projekt werden könnte, habe ich, schwuppdiwupp, unsere Erlebnisse schnell für euch aufgeschrieben. Auf unvergesslich bunte Sommersonnentage.

Meine Tocher hatte Geburtstag, und klar, Feste werden hier unbedingt gefeiert. Ihr Wunsch war: ein Batik-Geburtstag mit ihren Freundinnen und Freunden.

Batik kann ich! Ich bin ein Kind der 70-er! Batik is mein Vorname! 

Ausserdem finde ich das Batiken ein grossartiges Projekt, weil alle, wirklich alle gebatikten Sachen einfach immer toll werden und es niemand nicht kann. 

Also haben wir coole Einladungen gestaltet, T-Shirts organisiert, in den Batikfarben gestöbert und elend lange gebraucht, um uns für “nur” 10 Farben zu entscheiden, haben auf schönes Wetter gehofft (ganz ehrlich, wir hätten auch bei Regen draussen unterm Dach gefärbt) und uns total vorgefreut.

Voila, hier sind unsere Vorbereitungen für euch!

Die Einladungen…
…hat mein Kind selber gewerkelt. Ein verhuddeltes weisses T-Shirt vom Papa wurde mit Wasserfarbe aufgehübscht, dann hat sie daraus kleine T-Shirts geschnippelt und diese auf die Einladungskarten geklebt. So, dass es ausschaut, als würden sie an einer Wäscheleine hängen. Die Infos zum Fest stehen hinten drauf. Diese habe ich getippt, weil unbedingt noch ein paar Kleiderinfos für die Eltern darauf mussten (alte Kleider anziehen wegen der Stofffarben und/oder eine Malschürze).

Das Material
Ich konnte gleich sämtliche Materialien in einem Geschäft für Künstlerbedarf bestellen. Es war mir wichtig, dass ich eine gute Qualität der Materialien bekomme und alles in einer Sendung geliefert werden kann.

Für das Batikprojekt braucht man:
– T-Shirts 
– Batikfarben (wir haben die Deka-Textilfarben verarbeitet / Werbung unbeauftragt!)
– Farbfixierer (ebenfalls Deka)
– Dosierflaschen (du kannst auch kleine PET-Flaschen nehmen, siehe weiter unten)

Ausserdem:
– grosse Pappteller
– grosse, stabile Gummibänder
– Speisesalz
– heisses Wasser
– wasserfester Filzer (um die T-Shirts zu beschriften)
– leere grosse PET-Flaschen (so viele, wie ihr Farben habt)
– Gummihandschuhe
– Holzkelle oder Rundholz
– Abdeckung für die Arbeitsfläche (wir benutzten unser Plastik-Basteltischtuch)
– Lappen
– Becken
– Malerkrepp
– Wäscheleine und Wäscheklammern

T- Shirts vorbereiten
Die T-Shirts müssen, wenn sie neu sind, unbedingt vorgewaschen werden. Die Batikfarben ziehen nicht gut in die Stofffasern, wenn die Appretur nicht aus den neuen Textilien gewaschen wurde. Bitte die Shirts nicht mit Weichspüler behandeln.

Die Farben des Regenbogens anrühren und bereitstellen
Die Farben habe ich, mit einem Esslöffel Speisesalz und einem Liter heissen Wasser, in den leeren PET-Flaschen gemischt (bitte unbedingt Gebrauchsinformationen eures Färbemittel-Herstellers beachten!!!). Das kann man schon gut am Tag vorher vorbereiten. Die Flaschen haben wir gleich angeschrieben, weil die Farben, besonders die dunklen Töne, manchmal schlecht auseinanderzuhalten sind.
Kurz bevor die Gäste kamen, haben wir die kleinen Dosierflaschen mit den Farben befüllt. Auch diese waren beschriftet. Waren die kleinen Flaschen leer, haben wir sie einfach wieder mit den Farben aus der grossen PET-Flasche aufgefüllt.
Falls ihr keine Dosierflaschen zu Hand habt, dann nehmt ihr kleine PET-Flaschen (halber Liter), bohrt ein kleines Loch in den Deckel und könnt so die Farbe über das Shirt spritzen. 

Der Arbeitsplatz, der Lust aufs Gestalten macht
Wir haben unsere alte Bierbank in den Garten gestellt, die Tischfläche mit einem Plastik abgedeckt und diesen gleich mit Malerkrepp festgeklebt.
Dann wurde der Tisch gedeckt.

Es gab: Das Menü 1 mit weissem T-Shirt, glutenfrei und vegan, herrlich angerichtet mit allerlei kunterbunt, viel Freude und einer grossen Prise Spannung. En Guete!

Jedes Kind bekam auf einem Pappteller sein T-Shrit, ein grosses Gummiband und Gummihandschuhe.
Die Dosierflaschen haben wir auf dem Tisch verteilt, die Flaschen zum Auffüllen waren in Griffnähe, Lappen ebenfalls.

Umsetzung
Ich hatte glücklicherweise eine liebe Freundin, die mir an diesem Tag mit dem Färben behilflich war. Es färbten 11 Kinder und es war für mich eine grossartige Unterstützung, dass sie mit anpackte, den Kindern half, Farben auffüllte, alle Shirts mit Wasser auswusch und, und, und. Es sind viele Handgriffe, die man macht, auch wenn die Kinder schon gross sind und vieles selber tun können. Zudem war es einfach auch sehr lustig, mit ihr zusammen ♥

Als die Kinder färbe-bereit waren, hat jedes sein “Menü” vom Tisch geholt, wir haben uns zusammen in einen Kreis gesetzt und all die Materialien erst mal angeschaut. Jedes Kind hat sein Shirt auf dem kleinen Etikett mit dem Namen versehen und dann haben wir die T-Shirts zusammen eingerollt. Es ist gut, wenn man beim Einrollen und anschliessenden Fixieren mit dem Gummiband zu zweit ist. Es braucht dazu tatsächlich mindestens vier Hände. 

T-Shirt einrollen
Legt das Shirt so vor euch auf den Tisch, dass die Vorderseite/Bauchseite unten (auf der Tischfläche) liegt. Dann gebt ihr die Holzkelle oder das Rundholz auf das Shirt. Da wo ihr die Kelle hinstellt, da wird später “der Mittelpunkt” der Färberei sein. Das soll nicht heissen, dass dieser auf der Mitte des Shirts sein muss. Er kann ganz unten am Bund sein, auf der Schulter, ganz wie ihr wollt. 
Drückt die Kelle nach unten und beginnt sie zu drehen, bis sich der Stoff, wie Spaghetti, eingedreht hat. Vielleicht brauchen manche Kinder Unterstützung dabei. 
Ist der Stoff zu einem “Nest” gedreht, hält ihn jemand fest. Entfernt die Kelle, und gebt ein Gummiband um das “Nest”. Dreht das Ganze dann auf die andre Seite (die viel schöner eingedreht ist) und legt es so auf den Pappteller. 

Gummihandschuhe an und ab zur Operation Farben
Zieht euch die Gummihandschuhe über und beginnt dann mit dem Einfärben. Es gib kein Richtig oder Falsch. Man kann Streifen oder Punkte färben, in der Mitte oder Aussen beginnen, dunkel oder hell zuerst.
Grossartig, wenn man einfach machen darf!
Wichtig ist, dass ihr genug Farbe benutzt, sodass diese auch auf die Rückseite fliessen kann. Manchmal muss man das Shirt tatsächlich bissl tränken.
Um auch den Rand des “Nestes” bunt zu bekommen, haben wir die eine Hand an den Rand gelegt, mit der anderen Hand Farbe aufgespritzt und dann das ganze bissl zusammengedrückt.

Sollte es im Teller zu einem Farbbad kommen, giesst die überschüssige Farbe in ein Becken.

Ich hatte mir vorgestellt, dass die Kinder, schwuppdiwupp, fertig sind. Aber sie liessen sich viel Zeit, haben sorgfältig abgewägt, ausprobiert, geschaut, sich miteinander besprochen und ihre Vorstellungen umgesetzt. Schön, dass es ihnen so wichtig war.

Das Warten
Phuu, das Schwierigste an der ganzen Sache. Diese halbe Stunde (bitte beachtet die Empfehlungen eures Färbemittelherstellers), in der man seine Arbeit zum Einwirken einfach so liegen lassen muss, scheint endlos. Zeit für uns Erwachsenen, die Farben zu verschliessen und die ersten Dinge schon mal wegzuräumen… 

Hokus Pokus
Wenn die Wirkungszeit um ist, gehts nochmals in die Gummihandschuhe. Denn wenn die Shirts entfaltet werden, wird’s nochmals richtig bunt.
“Schau mal meins!” Grosse Begeisterung beim Entfalten des Stoffes, denn jedes T-Shirt wurde wunderschön, einzigartig und kunterbunt. Und die Kinder waren ganz glücklich und jedes Einzelne war höchst zufrieden mit seinem Kunstwerk!

Auswaschen und fixieren
Dann gehts ans Auswaschen (unbedingt mit Gummihandschuhen) der Textilien, unter fliessendem, kaltem Wasser. So lange, bis keine Farbe mehr auswäscht. Das haben wir Erwachsenen übernommen, während die Kinder Eisbombe assen und ausgelassen Geburtstagslieder sangen…
Nach dem Auswaschen haben wir die Shirts gleich in Becken mit dem Fixiermittel gelegt. Wir haben die dunkleren und helleren Shirts getrennt eingelegt.
Auch hier braucht es nochmals Geduld, denn die Batiksachen müssen 30 Minuten im Nachbehandlungsmittel liegen bleiben (bitte schaut bei den Infos eures Färbemittelherstellers, wie lange ihr die Textilien im Nachbehandlungsbad liegen lassen müsst).

Aber dann…
Auswringen und zum Trocknen an die Leine hängen – die ausschaut, als hätte man Kaleidoskope gewaschen.

Die Kinder staunten, guckten immer wieder nach, ob die Shirts schon trocken sind und haben sie dann doch einfach feucht übergezogen, weil sie nicht mehr warten konnten und weil ja schliesslich Sommer ist!

Auch schön, dass am Montag darauf ganz viele Kinder mit ihren neuen, selbstgefärbten Shirts in die Schule gingen. Bunte Erinnerungen für alle.

Von Herzen wüsche ich euch und euren Liebsten einen wunderschönen, kunterbunten und wilden Sommer.
Lasst die Sonne in eure Herzen. 
Habt’s fein und schön und wunderbar.

Alles Liebe
Sandra

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Fussballfest – Toooor!
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2 thoughts on “SOMMERKALEIDOSKOP // DIY BATIK T-SHIRTS

  1. Supercool!! Der nächste Geburtstag ist allerdings ein 5., das ist wahrscheinlich noch etwas früh. Für die Mittlere wäre es ideal, aber die hat im Dezember Geburtstag. EIei was machen wir nur? 🙂

    Danke für die IDee!
    Und ein schönes Wochenende!
    Dörte

    1. Liebe Dörte
      Ou ja, im Winter… Das Färben alleine dauert ja nicht so lange, wenn die Kinder dabei unter einem Dach sein können, geht das. Blöd ist nur, wenns es so kalt ist, dass dir die Farben einfrieren…
      Ganz liebe Grüsse und auch euch ein feines Wochenende.
      Herzlich, Sandra

  2. Liebe Sandra, der “lieben Freundin”, im übrigen ein Kind aus der Flower Power Zeit :-), hat es viel Freude gemacht! Batik T-Shirts sind wie Eingelegte Tomaten. Wenn es dunkel, kalt und nass ist, dann das eine anziehen und das andere essen. Dann ist im Januar Sommer!
    Lieben Gruss
    Carmela

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